Der „Guide Michelin” hat auch in Pandemie-Zeiten die besten Michelin-Restaurants in Deutschland bestimmt. Wieder schneidet Sachsen besonders gut ab.
Die Geschichte des Restaurantführers Guide Michelin
Der „Guide Michelin” erschien erstmals im Jahre 1900. Die erste Auflage war ausschließlich auf Frankreich begrenzt und war eine Idee der Touristikabteilung des Reifenherstellers Michelin. 1910 veröffentlichte der Verlag den ersten „Guide Michelin” für Deutschland. Der Inhalt: Gute Gaststätten, plus empfehlenswerte Tankstellen und Werkstätten.
Sechs Jahre später bekam die Gastronomie einen höheren Stellenwert. Seitdem vergeben die Redakteure ihre Sterne für empfehlenswerte Hotels und Michelin-Restaurants. Ab 1931 zeichnete man besonders herausragende Köche nun auch mit zwei und drei Sternen aus.
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 stellte der französische Verlag die deutsche Ausgabe ein. Erst 51 Jahre später erschien wieder ein „Guide Michelin Deutschland”, obwohl die Bundesrepublik ein „kulinarischer Außenseiter” war – wenn man das noch junge Land von Frankreich aus betrachtete.
Der erste Michelin-Führer 1964 umfasste rund 5 500 Adressen, jedoch vergab man keine Sterne. In der aktuellen Ausgabe von 2021 werden auf 684 Seiten insgesamt 1 371 Restaurants und 374 Hotels empfohlen.
Der Guide Michelin Deutschland 2021 auf einen Blick:
- Zehn Michelin-Restaurants mit drei Sternen (davon eins neu)
- 41 mit zwei Sternen (davon drei neu)
- 259 mit einem Stern (davon 25 neu)*
- 327 mit Bib Gourmand (davon 17 neu)
- 732 mit MICHELIN Teller (davon 50 neu)
- 53 mit MICHELIN Grüner Stern (davon 35 neu)
Obwohl im letzten Jahr die Corona-Pandemie die Restaurants in den Lockdown zwang, gibt es auch 2021 „Guide Michelin Deutschland”. Die vergangenen Monate hätten die Vielfalt und das hohe Niveau der deutschen Gastronomie bestätigt, schreibt „Guide Michelin” auf seiner Webseite. Zitat: „Das beweist nicht zuletzt die beachtliche Gesamtzahl von 310 Sterne-Restaurants, darunter ein neues Drei-Sterne-Restaurant, drei neue Zwei-Sterne-Restaurants und 25 neue Restaurants mit einem Stern.”
Michelin-Restaurants: Sachsen knapp hinter MeckPomm
In Sachsen gibt es rund 5700 gastronomische Betriebe, davon bezeichnen sich etwa 2700 selbst als „Restaurants”. In normalen Zeiten setzen die Gaststätten in Sachsen 1,3 Milliarden Euro um, davon 832 Millionen Euro in Restaurants.
Sachsen liegt mit einem Umsatz von 583 Euro pro Kopf/Jahr auf Platz 13 im bundesweiten Vergleich und auf Platz 2 in Ostdeutschland hinter Mecklenburg-Vorpommern.
Von den 29 Koch-Tempeln, die in diesem Jahr neue Sterne gewinnen konnten, ist auch wieder ein Restaurant in Sachsen dabei. Insgesamt verbesserte sich Ostdeutschland um vier „Guide-Michelin”-Sterne: Neben Sachsen, konnte auch Mecklenburg-Vorpommern einen und Berlin zwei neue Sterne erobern.
Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern liefern sich auch weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wenn es um die kulinarische Krone in ostdeutschen Flächenländer geht:
- Mecklenburg-Vorpommern hat jetzt neun „Guide Michelin”-Sterne.
- Sachsen hat jetzt acht „Guide Michelin”-Sterne.
Aufsteiger des Jahres 2021 in Sachsen ist das „Frieda” in Leipzig, gelegen im Stadtteil Gohlis Süd. Chefin Lisa Angermann ist vielen Fernsehzuschauern ein Begriff. Sie gewann 2017 die TV-Kochshow „The Taste“.
Die besten Michelin-Restaurants in Sachsen
Die besten Michelin-Restaurants in Leipzig
- Das „Falco” in Leipzig mit 2 Sternen. Begründung der Michelin-Jury: „Ein Schwarzwälder in Sachsen… (…) Peter Maria Schnurr sprüht vor Ideen, die er im Gourmetrestaurant des Hotels The Westin als Menü oder à la carte präsentiert – fantastische kreative Kombinationen verschiedener Aromen! Da wird sogar der klasse Stadtblick von der 27. Etage zur Nebensache! (…)”
- Das „Stadtpfeiffer” in Leipzig mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „Detlef Schlegel hat das Restaurant im Oktober 2001 zusammen mit Partnerin (und späterer Ehefrau) Petra Jürgens übernommen. Man investiert stetig in den Betrieb und bleibt auch kulinarisch am Ball. So interpretiert man hier klassisch-französische Küche auf moderne Art. (…)”
- Das „Frieda” in Leipzig mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „Sympathisch, erfrischend, unprätentiös – da macht es richtig Spaß, zu essen. Neben der angenehm unkomplizierten Bistro-Atmosphäre ist natürlich auch die Küche der beiden Betreiber gefragt. Mit guten Adressen im Gepäck haben sich Lisa Angermann und Andreas Reinke hier im Dezember 2018 selbstständig gemacht und bieten moderne Gerichte in Form des monatlich wechselnden Menüs Frieda En Vogue. (…) Nebenbei betreibt man noch einen Genussbauernhof in Baldenhain: ein Mix aus Eventlocation, Landwirtschaft und Manufaktur.”
Die besten Michelin-Restaurants rund um Dresden
- Das „Genuss-Atelier” in Dresden mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „In der schmucken alten Villa in der Neustadt beweisen die Geschwister Marcus und Nicole Blonkowski, wie wunderbar ungezwungene Atmosphäre und Sterneküche zusammenpassen – die genießt man auch gerne auf der hübschen Terrasse. Marcus Blonkowski (…) überzeugt mit einer interessanten modern-kreativen Küche aus sehr guten Produkten – überaus erfreulich das Preis-Leistungs-Verhältnis! Auf der Weinkarte nur ostdeutsche Winzer, darunter auch bewusst weniger bekannte.”
- Das „Elements” in Dresden mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „Industrie-Architektur, Loft-Flair, trendig-elegantes Design – das ist richtig chic! Im Juni 2010 haben Stephan Mießner und seine Frau Martina im geschichtsträchtigen „Zeitenströmung”-Gebäudeensemble ihr „Elements“ eröffnet – er leitet die Küche, sie kümmert sich sympathisch und versiert um die Gäste. (…). Serviert werden moderne Gerichte, die sich an der Saison orientieren und klassische sowie mediterran-internationale Einflüsse zeigen. (…).
- Das „Caroussel” in Dresden mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „Stardesigner Carlo Rampazzi hat dem Fine-Dining-Restaurant des Hotels „Bülow Palais” (…) einen stilvoll-modernen Look gegeben (…). Doch auch das geschmackvolle Design kann der Küche von Benjamin Biedlingmaier nicht die Show stehlen. Auf dem Teller – serviert wird nach wie vor auf Meissener Porzellan! – fehlen weder moderne Ideen noch die klassische Basis.
- Das „Juwel” in Schirgiswalde-Krischau mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „Das Gourmetrestaurant im Hause Schumann trägt seinen Namen nicht umsonst, das beginnt schon beim wertigen Interieur in schickem Lila-Schwarz samt ausgesuchten Details wie Amethysten und Swarovski-Kristallen. Dazu kommt eine modern-kreativ inspirierte Küche mit klassischen Einflüssen. (…) Tipp: Man hat eine beachtliche Champagner-Auswahl!”
- Das „Atelier Sanssouci” in Radebeul mit 1 Stern. Begründung der Michelin-Jury: „Schon der Name klingt stilvoll, und genau so ist das wundervolle Anwesen a. d. 18. Jh. auch! (…) Diesem Niveau ebenbürtig ist die Küche. Aus sehr guten Produkten entsteht ein gelungener Mix aus Klassik und Moderne, feine Kontraste und Harmonie inklusive. (…)”
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