Immer mehr Deutsche achten beim Einkauf auf die Herkunft der Produkte. Die Kunden greifen immer häufiger zu Waren, zu denen ein lokaler Bezug besteht, sagt eine wissenschaftliche Untersuchung.
Interesse an regionalen Produkten steigt stetig
2020 haben 37,61 Millionen ab 14 Jahre beim Einkauf regionale Produkte aus der Heimat bevorzugt.
Das ist das Ergebnis einer Studie der „Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse”, kurz AWA. Die Wissenschaftler ermittelten auf „breiter statistischer Basis”, die Einstellungen, Konsumgewohnheiten und Mediennutzungen der Deutschen.
Demnach stieg die Zahl der Deutschen, die sich bei ihrem Einkauf bewusst für regionale Produkte aus der Heimat entscheiden in den vergangenen fünf Jahren um 2,49 Millionen Kunden; nämlich von 35,12 Millionen auf 37,61 Millionen.
Verbraucher wollen auch mehr Bio-Produkte
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Rund 21,77 Millionen Personen griffen im Beobachtungszeitraum (14 Tage) zu Bio-Obst.
Allein im vergangenen Jahr sei der Umsatz mit Produkten aus ökologisch kontrolliertem Anbau auf mehr als 14 Milliarden Euro gestiegen, sagte unlängst Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner.
Die CDU-Politikerin: „Die Branche hat in der Pandemie nochmal einen Schub bekommen. Aus vielen Gelegenheitskäufern sind inzwischen Gewohnheitskäufer geworden. Das ist ein Umsatzplus von 17 Prozent im Vergleich zu 2019.”
Laut dem „Öko-Barometer” kaufen acht von zehn Befragten gelegentlich, häufig oder ausschließlich Bio-Lebensmittel. Gerade einmal 20 Prozent der über 1 000 Befragten gaben an, nie ökologische Lebensmittel zu kaufen.
Seit 2002 untersucht das Öko-Barometer im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, wie sich Einkaufsgewohnheiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern in Bezug auf Bio-Lebensmittel von Jahr zu Jahr verändern. Schwerpunktthema der Befragung in 2020 war die Corona-Pandemie.
Regionale Produkte verändern Ernährungsverhalten
Die Corona-Pandemie hat auch das Interesse der Verbraucher an regionalen Produkten beschleunigt. Geändert hat sich auch das Ernährungsverhalten. Das belegt eine repräsentative Erhebung, die Bayerns Ernährungsministerin Michaela Kaniber in Auftrag gegeben hatte.
Vor allem frische Lebensmittel aus der Region sind vermehrt in die Einkaufskörbe der Verbraucher gewandert. Erfreulich ist auch: Ein Fünftel der Befragten will das Verhalten nach der Krise beibehalten.
Vor allem Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte sowie Menschen in mittleren und großen Städten haben ihre Einkäufe auf mehr frische und regionale Lebensmittel umgestellt. 40 Prozent gaben an, dass sie während der Pandemie bestimmte Lebensmittel häufiger konsumiert haben: vor allem Obst, Gemüse und Salate, aber auch Süßigkeiten und Brot. 26 Prozent haben dagegen To-Go-Produkte, Fleisch und Tiefkühlprodukte eher seltener konsumiert. Gleiches gilt auch für Konserven
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